Hauptmotiv der Geschichte "Die Weberinnen" Hauptmotiv der Geschichte "Die Weberinnen"
Ingrid Krause
Ingrid Krause
22.01.2024

Die Weberinnen - Abends im Museum

Webkunst, Welterbe und Handwerk in Sittensen

Das Handwerkermuseum in Sittensen befindet sich in der historischen Wassermühle mitten im Ort. Die Oste plätschert nebenan, die Kirchenglocken läuten, Wanderer erkunden die Gegend und - nanu, was ist das für ein Geräusch? Ich linse durch die Fenster und sehe Weberinnen an ihren Webstühlen sitzen. Da muss ich doch gleich mal zuschauen, und mehr über das alte Handwerk erfahren!


Inhalt:
Kursteilnehmerin am Webstuhl Kursteilnehmerin am Webstuhl

Die Weberei - ein Handwerk mit Tradition 

In vielen unserer Heimathäuser steht mindestens ein Webstuhl. Denn das Weben war früher eine Arbeit vor allem für den Winter, wenn in der Landwirtschaft nicht so viel zu tun war. Der Anbau von Flachs war in unserer Region weit verbreitet, der oft in der Familie zu Leinenstoffen verarbeitet und dann zu Kleidung vernäht wurde. Natürlich wurde auch die teurere Schafwolle verwendet.

Vor dem Weben kommt das Spinnen: Aus der Faser muss das Garn gesponnen werden. Die Traditionen des Spinnens und Webens werden vor allem in Heimatvereinen weiter geführt. Aktiv sind auch wenige Männer, vorwiegend aber Frauen. Man trifft sich, klönt und werkelt. Aufgrund des “Frauenüberschusses” verwende ich hier die weibliche Form. Die Spinnerinnen lasse ich heute links liegen, sorry. Nur so viel: Wer sich dafür interessiert, kann sich gerne bei Anita Klindworth melden. 

Mein Ziel waren - anlässlich der Aufnahme der Handwerksweberei in die Liste des Bundesweiten Immaterielles Kulturerbes im Jahr 2023 - die Weberinnen, die sich natürlich rein zufällig dann in der Wassermühle im Rahmen eines Kurses getroffen haben, als ich dort vorbeischlenderte. Ist ja klar. Diesen Kurs hat Anne Dodenhof geleitet. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass auch zum Beispiel im Heimatmuseum Scheeßel oder im Dorfgemeinschaftshaus Elsdorf Webkurse gibt.  

Nun geht es aber endlich los: Begleite mich zu Anne Dodenhof und ihren Kursteilnehmerinnen!

Alter Schrank mit Schriftbändern und Sammelsurium Alter Schrank mit Schriftbändern und Sammelsurium

An diesem Tag im Februar war es früh dunkel. Moment mal, Februar? Ja, das ist richtig, mit meinem Schreib-Handwerk hat es etwas gedauert. Aber gerade läuft der neue Kurs, und es ist wieder genauso dunkel. Passt also. Ich schaute also in das hell erleuchtete Fenster der Wassermühle, und sah die Damen schon fleißig und konzentriert bei der Arbeit. Schnell huschte ich in den warmen großen Raum der Mühle, die übrigens nicht mehr klappert. Warum sich das Rad ohne Klappern dreht, das erfährst du bei einer Führung. 

Die Webstühle klappern aber, und das Geräusch wirkt auf mich fast meditativ. Anne ist trotz meditativem Sound stets hellwach und hilft allen, wenn es Probleme gibt. Bei diesen Kursen werden die Webstühle bereits vorbereitet, bevor die Damen - wobei Herren sehr willkommen wären - mit dem Kurs starten. Das würde sonst zu lange dauern. Als Werder-Fan ist mir natürlich gleich der Webstuhl mit dem weiß-grünen Garn ins Auge gefallen. Ich habe aber gelernt, dass das purer Zufall ist. Wenn ich mir einen Werder-Teppich weben möchte, dann müsste ich wohl selbst einen Kurs belegen. Das würde mir wirklich Spaß machen, aber die Zeit … Sollte der SV Werder Bremen wieder Meister werden, dann hole ich das nach. Deal?

Momentan sieben historische Bauernwebstühle und einen großen Webstuhl aus der ehemaligen gewerblichen Weberei mit dem sogenannten Schnellschuss gibt es dort. Einige Damen arbeiten auch mit Tischwebrahmen, die sehr mobil sind und selbst mitgebracht werden. Ich finde aber ehrlich gesagt die Bauernwebstühle am spannendsten und schönsten. Für mich sind die ein Mysterium. Wie geht das, mit den Kettfäden und dem Schiffchen nur? 

  1. Zuerst werden die Kettenfäden auf den Webstuhl gespannt. Diese Fäden laufen in Längsrichtung durch den Stoff.
  2. Der Webstuhl steuert, wie die Kettenfäden angehoben oder gesenkt werden, was die Muster und die Struktur des Stoffes beeinflusst. Dies muss eingerichtet werden.
  3. Der Schussfaden wird mit einer Spule oder einem Schiffchen quer durch die angehobenen und gesenkten Kettenfäden geführt.
  4. Nun wird der Schussfaden mit einem Kamm oder einer Lade gegen das bereits gewebte Material gedrückt, um alles zu verdichten.
  5. Und jetzt alles noch einmal, und noch einmal, bis die gewünschte Länge des Stoffes erreicht ist.
  6. Abschließend noch alles fixieren, abschneiden und riesig freuen!

Eine Dame im Kurs hat ihren Läufer vor Ort fertig bekommen. Der war geschätzt eineinhalb bis zwei Meter lang, und das Weben hat etwa zehn Stunden gedauert. Die Zeit für die Vorbereitung des Garns und die Einrichtung des Webstuhls sind nach meiner Ansicht nicht mit drin. Mit integriertem Werder-Logo dürfte das etwas aufwändiger werden. 

Der Webstuhl mit den Werder-Farben Der Webstuhl mit den Werder-Farben
Spinnrad vor Webstühlen Spinnrad vor Webstühlen
Blick auf den fast fertigen Läufer im Webstuhl Blick auf den fast fertigen Läufer im Webstuhl
Webstuhl mit buntem Garn Webstuhl mit buntem Garn
Blick über die Schulter: Vernähung der Kante Blick über die Schulter: Vernähung der Kante
Vorbereitung des Garns für den Webstuhl Vorbereitung des Garns für den Webstuhl
Bauernwebstuhl mit weißem Garn Bauernwebstuhl mit weißem Garn
Blick über die Schulter - die Weberin und das Schiffchen Blick über die Schulter - die Weberin und das Schiffchen
Und Schnitt - der Läufer wird vom Webrahmen getrennt Und Schnitt - der Läufer wird vom Webrahmen getrennt
Weberin am Tischwebrahmen Weberin am Tischwebrahmen
Vorbereitung des Garns ist Teamarbeit Vorbereitung des Garns ist Teamarbeit
Webstuhl mit grün-weißem Garn und Schiffchen Webstuhl mit grün-weißem Garn und Schiffchen

Und weil es eine “Lütte Story” ist, folgt nun direkt ein kleiner Film, in dem euch Anne noch ein paar Dinge erzählt. 

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Solltest du dich übrigens für das das Thema “Wolle” ganz allgemein interessieren, dann habe ich zwei Tipps für dich:

Das ehemalige Gelände der Norddeutschen Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei (kurz Nordwolle) in Delmenhorst war Teil der EXPO 2000. Die Älteren von uns erinnern sich. Auf dem Gelände habe ich so um 1990 herum in der “Kämmerei” Religion gelernt, und noch viel früher hat Herr Lahusen, der mit dem Bankencrash, das alles gegründet. Über all das - außer über meine privaten Erlebnisse - informiert das super spannende Nordwestdeutsche Museum für IndustrieKultur. Dort kannst du sehen, wie die Wolle sich anfühlte und verarbeitet wurde. 

Und woher kommt die Wolle? Einige Schäferinnen und Schäfer in der Region kannst du besuchen und “ausfragen”. Aber bitte immer nur mit Voranmeldung, nicht spontan. Zu Lammzeit ist das Timing auch nicht so gut, weil entsprechend viel zu tun ist. So etwas geht grundsätzlich aber beispielsweise bei der Schäferei Moorhallig in Borchel, bei der du auch manchmal Schaffelle oder kardierte Wolle bekommst. Die kannst du dann spinnen, färben und weiter verarbeiten, wenn du gerne das komplette DIY-Paket umsetzen möchtest. Auch viele Spinnerinnen der Region waren dort schon mal zu Gast im Rahmen einer individuell vereinbarten Führung.

Wissenswertes - ein KI-Experiment

Die nebenstehenden Inhalte habe ich mittels KI schreiben lassen. Es mag also sein, dass ich hier und da der KI auf den Leim gegangen bin, bzw. dass die Inhalte nicht ganz korrekt sind. Dies bitte ich schon mal zu entschuldigen.

Ich habe auch versucht, ein gutes Bild einer Bäuerin an einem Webstuhl mithilfe der KI erstellen zu lassen, aber die Ergebnisse ließen sehr zu wünschen übrig. Ich teste weiter, denn der Entwicklung kann sich von uns wohl niemand entziehen. Da ist es gut zu wissen, welche Tools einem bei der Arbeit nützen, und welche eher nicht.

Ganz unten auf der Seite findest du meinen Kontakt. Schreibe mir gerne, welche KI-Tools du am liebsten für Texte, Bilder oder Videos verwendest.

Weberei als Teil des immateriellen Kulturerbes

Webstuhl im Heimathaus Scheeßel Webstuhl im Heimathaus Scheeßel

Prompt: Seit wann und mit welcher Begründung ist die Handweberei Teil des immateriellen Kulturerbes in Deutschland?

Antwort der KI:

Die Handweberei wurde im Jahr 2023 in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen. Diese Anerkennung erfolgte, um die traditionsreiche Kunst des Handwebens zu bewahren und zu fördern, die in vielen Regionen Deutschlands eine lange Geschichte hat. 

Die Begründung für die Aufnahme liegt in der kulturellen Bedeutung der Handweberei, die nicht nur ein handwerkliches Können darstellt, sondern auch tief in der regionalen Identität verwurzelt ist. Die Techniken und Traditionen des Handwebens werden oft von Generation zu Generation weitergegeben und sind ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes. Durch die Anerkennung als immaterielles Kulturerbe wird die Wertschätzung für diese Kunstform gestärkt und es wird ein Bewusstsein für die Notwendigkeit geschaffen, diese Traditionen zu erhalten und zu fördern.

Der Roman "Die Weber" von Gerhard Hauptmann

Prompt: Schreibe mir eine Zusammenfassung des Romans "Die Weber" von Gerhard Hauptmann in lockerer Sprache. 

Antwort der KI:

Klar, hier ist eine lockere Zusammenfassung von Gerhard Hauptmanns Roman „Die Weber“:

„Die Weber“ spielt im 19. Jahrhundert in Schlesien und dreht sich um das harte Leben der Textilarbeiter, die in einer kleinen Stadt leben. Die Geschichte folgt einer Gruppe von Webern, die unter schlechten Bedingungen und für wenig Geld arbeiten müssen. Sie sind frustriert und ausgebeutet, und das führt zu einem großen Konflikt.

Im Mittelpunkt steht der Weber Johannes, der mit seiner Familie und den anderen Arbeitern kämpft, um ein besseres Leben zu erreichen. Die Weber sind ständig in der Hoffnung, dass sich ihre Situation verbessert, aber die Realität sieht oft düster aus. Die Fabrikbesitzer kümmern sich nicht um ihre Arbeiter und denken nur an den Profit.

Die Geschichte zeigt die sozialen Ungerechtigkeiten und die Verzweiflung der Menschen, die für ihre Rechte kämpfen. Es gibt viele emotionale Momente, Freundschaften, Konflikte und auch einige tragische Wendungen. Am Ende kommt es zu einem Aufstand der Weber, der zeigt, wie stark der Wunsch nach Veränderung und Gerechtigkeit ist.

Insgesamt ist „Die Weber“ ein kraftvolles Drama über den Kampf der Arbeiterklasse und die Suche nach Würde und Freiheit in einer von Ausbeutung geprägten Welt. Es ist eine bewegende Geschichte, die die Leser zum Nachdenken anregt!

Hinweis von mir:

Das Buch habe ich in der Schule lesen müssen, aber ich bin vor Langeweile immer eingeschlafen. Bis zum Ende habe ich es nie geschafft. Das war, bevor das Internet für Normalsterbliche zugänglich war. Was hätte ich mir damals die Möglichkeiten der KI gewünscht! Damals waren es vor allem Weber, um die es ging, und nicht Weberinnen. 

Die Weberei - eine kurze Geschichte dieses Handwerks

Prompt: Schreibe eine wissenschaftliche und geschichtliche Zusammenfassung vom Handwerk Weben mit maximal 2000 Zeichen. 

Antwort der KI:

Das Weben ist eine der ältesten Handwerkstechniken der Menschheit und hat eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Textilien und der menschlichen Zivilisation gespielt. Die Ursprünge des Webens lassen sich bis in die Jungsteinzeit zurückverfolgen, etwa 7000 v. Chr., als Menschen begannen, Fasern aus Pflanzen und Tierhaaren zu nutzen, um Stoffe herzustellen. Diese frühen Textilien wurden oft durch einfaches Verknüpfen oder Flechten erzeugt.

Mit der Zeit entwickelten sich komplexere Techniken, und das Weben wurde zu einem spezialisierten Handwerk. In der Antike, insbesondere in Ägypten und Mesopotamien, entstanden erste Webstühle, die eine effizientere Produktion ermöglichten. Die Ägypter verwendeten Leinen, während die Mesopotamier Wolle bevorzugten. Diese frühen Zivilisationen schätzten die Kunst des Webens nicht nur für die Herstellung von Kleidung, sondern auch für die Schaffung von Kunstwerken und religiösen Symbolen.

Im Mittelalter erlebte das Weben in Europa einen Aufschwung, als Zünfte gegründet wurden, die die Qualität und die Techniken des Webens regulierten. Die Einführung des mechanischen Webstuhls im 18. Jahrhundert revolutionierte die Textilindustrie und führte zur Massenproduktion von Stoffen. Diese Entwicklung war ein entscheidender Faktor der Industriellen Revolution und veränderte die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen in Europa.

Im 19. und 20. Jahrhundert erlebte das Handwerk des Webens eine Renaissance, als viele Menschen die handwerkliche Qualität und die Individualität von handgewebten Stoffen schätzten. Heute wird das Weben sowohl industriell als auch handwerklich betrieben. Es gibt eine wachsende Bewegung hin zu nachhaltigen und ethischen Praktiken in der Textilproduktion, die das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen der Modeindustrie schärfen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Weben nicht nur eine grundlegende Fertigkeit zur Herstellung von Textilien ist, sondern auch ein bedeutender Teil der kulturellen und wirtschaftlichen Geschichte der Menschheit darstellt.

Bedeutung der Weberei für die Landbevölkerung

Prompt: Schreibe etwas zur Bedeutung des Handwerks Weberei für die Landbevölkerung in Norddeutschland in den letzten 100 Jahren. 

Antwort der KI:

Die Weberei hat für die Landbevölkerung in Norddeutschland in den letzten 100 Jahren eine bedeutende Rolle gespielt, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell.

Wirtschaftlich gesehen war die Weberei ein wichtiger Bestandteil des ländlichen Lebens. Viele Familien betrieben die Weberei als Nebenerwerb, um zusätzliches Einkommen zu generieren. Dies war besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit von großer Bedeutung. Die Herstellung von Textilien, sei es für den eigenen Bedarf oder für den Verkauf, trug zur Selbstversorgung bei und stärkte die lokale Wirtschaft. Zudem förderte die Weberei die Entwicklung von handwerklichen Fähigkeiten und Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.

Kulturell gesehen war die Weberei ein Ausdruck regionaler Identität. Die verschiedenen Muster und Techniken, die in Norddeutschland verwendet wurden, spiegeln die lokale Kultur und Geschichte wider. Feste und Märkte, bei denen handgewebte Produkte verkauft wurden, trugen zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls bei und ermöglichten den Austausch zwischen den Menschen.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Weberei zwar verändert, insbesondere durch die Industrialisierung und den Einfluss moderner Technologien, doch bleibt sie ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes und der Identität der norddeutschen Landbevölkerung. Die Rückbesinnung auf traditionelle Handwerkskünste und nachhaltige Produktion hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, was zeigt, dass die Weberei auch in der heutigen Zeit relevant ist.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Weberei für die Landbevölkerung in Norddeutschland in den letzten 100 Jahren sowohl eine wirtschaftliche Stütze als auch ein kulturelles Bindeglied war.

 

Arten von Webstühlen

Prompt: Welche unterschiedlichen Arten von Webstühlen gibt es? 

Antwort der KI: 

Es gibt verschiedene Arten von Webstühlen, die jeweils für unterschiedliche Webtechniken und -stile geeignet sind. Hier sind einige der gängigsten Typen:

1. Handwebstuhl: Diese traditionellen Webstühle werden manuell bedient und sind ideal für Kunsthandwerker und Hobbyisten. Sie ermöglichen eine große kreative Freiheit.

2. Rahmenwebstuhl: Ein einfacher Webstuhl, der oft für Anfänger verwendet wird. Er besteht aus einem stabilen Rahmen, auf dem das Gewebe gespannt wird.

3. Schiffchenwebstuhl: Bei diesem Webstuhl wird ein Schiffchen verwendet, um den Faden durch die Kette zu führen. Er eignet sich gut für die Herstellung von Stoffen mit komplexen Mustern.

4. Jacquard-Webstuhl: Diese Webstühle sind mit einer speziellen Technik ausgestattet, die es ermöglicht, komplexe Muster und Designs automatisch zu weben. Sie sind ideal für die Herstellung von dekorativen Stoffen.

5. Digitaler Webstuhl: Moderne Webstühle, die computergestützt sind und eine präzise Steuerung der Webmuster ermöglichen. Sie sind besonders in der industriellen Textilproduktion verbreitet.

6. Treppe-Webstuhl: Ein spezieller Typ, der für das Weben von Teppichen und anderen dicken Stoffen verwendet wird. Er hat eine robuste Bauweise, um das Gewicht der Materialien zu tragen.

Jeder dieser Webstühle hat seine eigenen Vorzüge und Einsatzmöglichkeiten, abhängig von den gewünschten Ergebnissen und der Erfahrung des Webers. Wenn du mehr über einen bestimmten Typ erfahren möchtest, lass es mich wissen!

Museumsleiterin Kerstin Thölke Museumsleiterin Kerstin Thölke

Das Handwerkermuseum - ein Kleinod der Museumslandschaft

Als ich das erste Mal im Handwerkermuseum war, da war ich absolut positiv überrascht. Keine Texttafeln, keine Barrieren, viel zum Stöbern - so nehme ich es wahr. “Snack Content” könnte man es neudeutsch nennen, kleine Wissenshäppchen zu den einzelnen Handwerksberufen. Für mich ist das perfekt.

Kerstin Thölke ist die Leiterin des 1998 eröffneten und von der Kommune finanzierten Museums. Sie führt hin und wieder auch selbst Führungen durch, vor allem wenn Schulklassen in der Woche zu Besuch sind. Bei Kindern, die noch nicht lesen können, macht sie gerne ein “heiteres Beruferaten”. Die meisten Führungen werden aber durch Ehrenamtliche umgesetzt, denn Kerstin kümmert sich in Teilzeit um alle Belange des Museums. Zu den Aufgaben gehört auch das Kuratieren von Ausstellungen. Neben weiteren Aufgaben von Museen, die wie folgt zusammengefasst werden:

Sammeln - Bewahren - Forschen - Ausstellen/Vermitteln

Es ist also jede Menge zu tun. Diese Umstände erklären auch, warum die Öffnungszeiten eher eingeschränkt sind. Es lohnt sich aber, auch mal außerhalb der Zeiten zu schauen, ob sich die Tür öffnen lässt. Wenn jemand da ist, kannst du auch so einfach mal ohne Führung durch das Museum gehen. Kerstin hat mir von einer Frau berichtet, die immer wieder mit ihrem Wohnmobil gegenüber gecampt hat, es war in der Woche aber immer geschlossen. Auf ihren Reisen hat sie sich ständig gefragt: Was verbirgt sich wohl hinter diesen Mauern? Als sie es einmal hineingeschafft hatte, sei für sie ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen.

Fast alle Exponate im Museum kommen aus der Region. Wenn das mal nicht ganz der Fall ist, dann sind sie auf jeden Fall sehr vergleichbar mit historischen Stücken der Gegend. Ich finde, ganz so genau muss man auch nicht sein. Solltest du noch Exponate auf dem Dachboden finden, die passen könnten, dann bringe sie gerne vorbei. Nur Hobel werden wirklich nicht mehr gebraucht!

Magisches Selfie im Spiegel Magisches Selfie im Spiegel

Der Lieblingsbereich von Kerstin, und auch von mir, ist die Schneiderei. Mit dem Fuchsschwanz kann man schon mal Kinder ein wenig schocken. Und das Bügeleisen kann zum Gewichtheben genutzt werden. Das gibt ein Gefühl dafür, wie hart die Arbeit früher war. Grundsätzlich ist es erlaubt, die meisten Dinge anzufassen. Aufgrund der Verletzungsgefahr bei einigen Exponaten, beispielsweise wegen der scharfen Kanten, sollte darauf aber verzichtet werden. Ansonsten gehört natürlich alles wieder an den angestammten Platz, das ist Ehrensache.  

Beim Friseur ist der Dauerwellenapparat eine echte Wucht. Kannst du dich noch an die Zeit der Dauerwellen erinnern? Ich hatte es nur einmal getestet, der Fehler meines Lebens. Beim Onduliereisen wurde früher anhand einer Zeitung getestet, ob es zu heiß war, denn dann fing sie Feuer. Solche Anekdoten gibt es natürlich nur im Rahmen von Führungen.

Abends durfte ich alleine durch das Museum streifen, das war ein ganz besonderes Gefühl. Und eine besondere Herausforderung, bei dem mangelnden Licht noch einigermaßen ansprechende Fotos aufzunehmen. Aber das Knatschen der Holzdielen, die Geräusche der Weberinnen aus der unteren Etage, das hatte schon was. Ein tolles Privileg meines Jobs.

Übrigens: Als Kerstin vor rund sechs Jahren für den Job nach Sittensen kam, kannte sie den Ort gar nicht. Nicht nur das Museum, sondern auch der Ort überrascht mit einem kleinen und feinen Zentrum rund um die Wassermühle. Als sie sagte, dass sie vorher immer nur auf der A1 an der Ausfahrt Sittensen vorbeigefahren ist, musste ich an den Song “Sottrum” von Grillmaster Flash denken. Da ist es ähnlich. Dabei gibt es in unserer Region wirklich einige Gründe, die Autobahn oder Eisenbahn mal zu verlassen!

Immaterielles Kulturerbe traditioneller Handwerkstechniken

Im Gegensatz zum Blaudruck, der zum weltweiten immateriellen Kulturerbe gehört, ist die Handweberei lediglich Teil des bundesweiten Verzeichnisses im Bereich der traditionellen Handwerkstechniken. Ich hatte im Jahr 2023 mitbekommen, dass diese aufgenommen wurde, und daher die Idee, das Thema in einer Story darzustellen. Zu der Liste der Handwerkstechniken gehören in dieser Region zum Beispiel:

Traumhaft heiraten im Trauzimmer

Für alle, die es mal nach Sittensen geschafft haben und die hier geblieben sind, bietet sich das Trauzimmer in der Wassermühle für die standesamtliche Hochzeit an. Das ist eine wirklich ganz tolle Umgebung für diesen besonderen Tag. Es befindet sich im Herzstück der historischen Mühle, die, wie schon angedeutet, nicht mehr klappert. Theoretisch könnte die Mühle aber wieder aktiviert werden. 

Solltest du Lust haben, hier deiner Partnerin oder deinem Partner das Ja-Wort zu geben, dann solltest du dich möglichst früh um den Raum bemühen. Denn inzwischen finden fast alle Hochzeiten des Ortes hier statt. Weil es eben so schön und romantisch ist.

Übrigens passt das Thema ganz wunderbar zu unserer nordwärts-Saga “Die Region der Liebenden”.

Trauzimmer und Mühlstein Trauzimmer und Mühlstein
Platz für Brautpaar und Trauzeugen Platz für Brautpaar und Trauzeugen
Blick vom Mühlenteich auf die Mühle Blick vom Mühlenteich auf die Mühle

Campen und Wandern in Sittensen

Direkt auf der anderen Seite des Flusses “Oste” gibt es ein paar kostenlose Stellplätze für Wohnmobile, die aber oft belegt sind. Wenn du einen Platz ergatterst, dann hast du einen wunderbaren Blick aus dem Fahrzeug heraus auf die Mühle. Nur auf Strom sowie Ver- und Entsorgung musst du verzichten. 

Drumherum gibt es einen Park für den Spaziergang mit dem Hund, Restaurants, Bäcker, Supermärkte, Friseure und - eben alles, was du für einen Stopp als Camper brauchst. Der Platz befindet sich samt Mühle direkt am NORDPFAD Börde Sittensen. Ideal also für eine schöne Wanderung. Dabei kommst du auch am eigentlichen Heimathaus in Sittensen vorbei, das direkt am anderen Ende des Mühlenteichs liegt. Auch am Weg, direkt hinter der Mühle, befindet sich die St. Antonius-Kirche. Mein Highlight des Wanderweges ist das Tister Bauernmoor, einer meiner Lieblingsorte in der Region. Dahin sind es aber ein paar Kilometer. Die Bilder, die du hier siehst, habe ich am Morgen nach dem Webkurs gemacht. Auf einem wunderbaren Spaziergang rund um die Wassermühle, bevor es ins Büro ging. Das war wirklich herrlich.

Radler kommen auf dem Radfernweg Hamburg-Bremen durch Sittensen, ein Stopp lohnt sich. Nur mit dem Paddeln wird es hier noch nichts. Die Oste erinnert hier eher an Wildwasser-Abenteuer, farblich sieht sie ein wenig nach Cola aus. Mich erinnert der Fluss auch hier an Venezuela. Da sahen kleinen Flüsse genau so aus. Nein, natürlich nicht der Orinoco, mit dem ich mal einen Vergleich gewagt habe … Ach ja, da wäre auch noch der Golfplatz, falls du noch mehr Bewegung brauchst.

Ich spaziere nun gedanklich zurück zu meinem Camper und verabschiede mich: Bis zur nächsten Story!

Handwerkermuseum und Wassermühle

Mühlenstraße 8a
27419 Sittensen
Tel: 04282 93001653
E-Mail: handwerkermuseum@sg.sittensen.de

Kurse Weberei

Infos findest du auf der Seite des Heimatvereins der Börde Sittensen:

Webkurse bei Anne Dodenhof

Handwerkermuseum, Tourist-Information, Veranstaltungen und Trauungen

Alle Infos, Zeiten und Kontakdaten findest du in den Einträgen zum 

Handwerkermuseum und zur Wassermühle und zur Tourist-Info

 

Ausgewählte Highlights rund um Sittensen