Wanderer beim Großsteingrab Steinfelder Holz mit Qualitätsweg-Logo Das Großsteingrab Steinfelder Holz ist ein prähistorisches Monument mitten am ausgezeichneten NORDPFAD Kempowskis Idylle.<br> © Touristikverband LK Rotenburg, Björn Wengler Fotografie

NORDPFAD Kempowskis Idylle

Nordic Walking Wandern
Inhalt:

Moore, Großsteingräber und Heimatort eines berühmten Schrifstellers

Der NORDPFAD lädt ein, das Steinfelder Holz, das Stellingsmoor sowie das von Feldern und Wiesen umgebene 750-Seelen-Dorf Nartum zu erkunden. Hier hat Walter Kempowski, bedeutender deutscher Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, 42 Jahre gelebt.

Bilder

Weite Felder rund um Nartum am NORDPFAD Kempowskis Idylle Weite Felder rund um Nartum am NORDPFAD Kempowskis Idylle © Touristikverband LK ROW
Kleine Heideareale säumen hin und wieder den NORDPFAD Kempowskis Idylle Kleine Heideareale säumen hin und wieder den NORDPFAD Kempowskis Idylle © Der Schlenderer alias Karl-Georg Müller
Rastplatz unter dem Naturdenkmales Röhrbergeiche Rastplatz unter dem Naturdenkmales Röhrbergeiche © Der Schlenderer
Eindrucksvoll - das Großsteingrab im Steinfelder Holz Eindrucksvoll - das Großsteingrab im Steinfelder Holz © Touristikverband Landkreis Rotenburg (Wümme) e.V.
Motormühle Nartum mit Backhaus Motormühle Nartum mit Backhaus © Gregor Stahnke aus Hude
Wanderpause an der Nartumer Motormühle Wanderpause an der Nartumer Motormühle © Touristikverband LK Rotenburg, Petra Welz
Auf naurnahen Wegen unterwegs im Steinfelder Holz Auf naurnahen Wegen unterwegs im Steinfelder Holz © Touristikverband LK ROW
Büchergang im Haus Kreienhoop in Nartum Büchergang im Haus Kreienhoop in Nartum © Touristikverband LK Rotenburg
Wanderer beim Großsteingrab Steinfelder Holz mit Qualitätsweg-Logo Wanderer beim Großsteingrab Steinfelder Holz mit Qualitätsweg-Logo © Touristikverband LK Rotenburg, Björn Wengler Fotografie

Merkmale

Toureigenschaften

Beschilderung

Einkehrmöglichkeit

Tour mit Hund

Kulturell interessant

Gute Anbindung an ÖPNV

Wintertauglich

Tourart

Rundtour

Zertifizierungen

Kurzer Qualitätsweg wanderbares Deutschland (bis 20 KM)

Tourdaten

Leicht

4:00 h

11,6 km

29 m

55 m

39 m

35 m

Rundtour

Beste Jahreszeiten

Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Wegbeschreibung

Seit dem Februar 2021 starten wir unsere Rundwanderung  am Nartumer Friedhof, wo sich auch das Grab des Namensgebers dieses Wanderwegs, der Walter Kempowski, befindet. Dort stehen genügend PKW-Parkplätze zur Verfügung und eine Infotafel informiert über den Routenverlauf.

Bevor wir starten, besuchen wir noch das Nartumer Großsteingrab, das zur linken Hand des Friedhofes steht. Es besteht aus einer gut erhaltenen Grabkammer von fünf Metern Länge. Danach wandern wir an der Kapelle und am Friedhof vorbei bis zur ersten Kreuzung, an der sich ein Kräuterbeet der „Nartumer Kräuter-Runde“ befindet. Viele der zehn liebevoll angelegten, duftenden Beete liegen direkt an unserem NORDPFAD.

Wer möchte, kann hier schon einen etwa 700 m Abstecher zur Motormühle Nartum unternehmen, einst Wanderziel 2 im Routenverlauf. Die Mühle, samt Backhaus und schönen Sitzmöglichkeiten unter imposanten Eichen, gilt als Dorfmittelpukt von Nartum. Da der Wanderweg am Ende aber direkt an der Motormühle vorbeiführt, empfehlen wir dagegen dem Weg geradeaus und der Beschilderung in Richtung Röhrbergeiche zu folgen. 

Am Naturdenkmal Röhrbergeiche angekommen, bietet der Rastplatz auf dem 43 m hohen Röhrberg eine wundervolle Sicht auf die umliegenden Felder und Wiesen und zurück auf Nartum. Ein wenig später tauchen wir in das kühle Waldgebiet Steinfelder Holz ein. Durch den dichten Mischwald, vorbei am Parkplatz des Startpunktes 2, geht es zum Steinfelder Großsteingrab. Die aus gewaltigen Findlingen errichtete Grabkammer erstreckt sich, anders als andere Megalithgräber, in Nord-Südrichtung. Der Rastplatz lädt hier zu einer Pause ein.

Nach weiteren 600 m verlassen wir den dichten Wald. Auf naturnahen Wegen wandern wir am Waldrand entlang zum Naturschutzgebiet Hemelsmoor. Lorenschienen säumen den NORDPFAD, mit deren Hilfe der Torf abtransportiert wird. Das Landschaftsbild wird fortan durch Birken-Kiefernmoorwälder, intaktes Hochmoor, wiedervernässte und aktive Abtorfungsflächen geprägt.

Unser nächstes Ziel ist die Sandkuhle Steinfelder Holz, von deren Kamm sich ein imposanter Blick in die Tiefe der ehemaligen Sandabbaustelle bietet. Ein weiterer guter Platz für eine Pause, bevor es am Rande des Stellingsmoores weitergeht. Entlang kleiner Entwässerungsgräben mit vielen Blicken auf die Moorflächen und durch mooriges Grünland nähern wir uns schließlich den Feldern und Wiesen Nartums.

In Nartum führt ein Abstecher in die Straße „Zum Röhrberg“ zum Haus Kreienhoop, Wohn- und Arbeitsstätte des verstorbenen Schriftstellers und Sitz der heutigen Kempowski Stiftung. Von der Kreuzung aus sind es nur noch 600 m zur Motormühle und knapp 700 m bis zum Friedhof Nartum, wo wir gestartet sind.


Störungsmeldungen
Vor Ihrer Wanderung sollten Sie sich auf www.nordpfade.de über mögliche Umleitungen und Wegstörungen informieren, die beispielsweise durch Hochwasser, Sturmschäden oder Forstarbeiten auftreten können.

Wegekennzeichen

Markierungszeichen
Das Markierungszeichen zeigt ein weißes „N“ auf orangem Grund mit dem Namen des NORDPFADES Kempowskis Idylle.

Beschilderung
Zielwegweiser ergänzen die Markierung und sind an markanten Stellen platziert. Auf den Wegweisern sind Orte aufgeführt, die sich auf der Strecke befinden oder von dort abzweigen, samt den Entfernungskilometern. Unterhalb befindet sich das Logo des jeweiligen NORDPFADES.

Startpunkt

27404 Nartum, Parkplatz am Nartumer Friedhof, Raiffeisenstraße (Startpunkt 1)

Zielpunkt

27404 Nartum, Parkplatz am Nartumer Friedhof, Raiffeisenstraße (Startpunkt 1)

Tipp des Autors

Wer war Walter Kempowski, der Namensgeber dieses NORDPFADES?
Quelle: www.ndr.de/geschichte/koepfe/Walter-Kempowski-Ein-literarischer-Chronist,walterkempowski101.html


Ein literarischer Chronist

Walter Kempowski gehört seit Jahrzehnten zu den meistgelesenen deutschen Gegenwartsautoren und gilt als einer der großen literarischen Chronisten deutscher Geschichte des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde der 2007 verstorbene Schriftsteller und Ehrenbürger der Stadt Rostock vor allem durch sein Werk "Echolot" in zehn Bänden, das Tagebuchaufzeichnungen, Briefe und andere Dokumente aus der Zeit des zweiten Weltkriegs zu einer Collage verdichtet.

Vom Dorfschullehrer zum Autor

Am 29. April 1929 wurde Kempowski in Rostock als Sohn eines Reeders geboren. Drei Jahre nach Kriegsende wurde er wegen angeblicher Wirtschaftsspionage verhaftet und saß acht Jahre lang im DDR-Zuchthaus in Bautzen ein. Mitte der 50er-Jahre zog er in den Westen, studierte in Göttingen Pädagogik und arbeitete 20 Jahre lang als Dorfschullehrer in Niedersachsen im Landkreis Rotenburg (Wümme) in Nartum und Breddorf, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete.
Zu seinen bekannten Werken zählen unter anderen "Tadellöser & Wolff", "Uns geht's ja noch gold. Roman einer Familie" und "Deutsche Chronik". Für sein Mammut-Werk "Echolot" erhielt er auch aus dem Ausland große Anerkennung. Sein letztes Buch "Alles umsonst" erschien 2006. Der Roman handelt von der dramatischen Flucht der Deutschen im Kriegswinter 1945 aus dem von der Roten Armee besetzten Ostpreußen.

Tagebücher als wichtigste Quellen

In seinen Werken beschäftigte sich der Autor immer wieder mit dem Thema totalitäre Gewalt und Ideologie. Dabei verarbeitete er zahlreiche Elemente der eigenen Biografie von der Zeit im Dritten Reich über die Kriegswirren und die Flucht bis hin zur Verurteilung und Inhaftierung wegen Spionage durch die sowjetischen Besatzer im Nachkriegsdeutschland.

Wichtigste Quelle für Kempowskis Schaffen waren Tagebücher: seine eigenen, die Kempowski seit 1945 geführt hatte, aber auch die Aufzeichnungen anderer Menschen, die er seit den 80er-Jahren sammelte. Vielen seiner Rezensenten galt Kempowski als Stellvertreter für eine ganze Generation des deutschen Nachkriegsbürgertums.

Zahlreiche Auszeichnungen

Kempowski hatte lange auf eine breite Anerkennung warten müssen - dem bekennenden Antikommunisten brachte der kommerzielle Erfolg seiner neun Chronik-Romane nicht unbedingt auch gleich die entsprechende literarische Würdigung. Das änderte sich grundlegend erst mit der Veröffentlichung der Echolot-Kriegschronologie in den 90er-Jahren. Zahlreiche Ehrungen folgten.
So erhielt Kempowski unter anderem im Oktober 2005 in Rostock den Hans-Erich-Nossack-Preis für sein Lebenswerk. Zu den weiteren Auszeichnungen zählen unter anderem der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (1994), das Bundesverdienstkreuz (1996) und der Verdienstorden des Landes Niedersachsen (2004). 2005 erhielt er den Thomas-Mann-Preis.

Die Akademie der Künste in Berlin, die 2005 das Archiv des Schriftstellers übernommen hatte, stellte dessen persönliche Sammlung in diesem Jahr unter dem Titel "Kempowskis Lebensläufe" aus. Wegen seiner Krankheit konnte der Schriftsteller die Schau nicht selber sehen. Nach Angaben seiner 2019 verstorbenen Ehefrau Hildgard Kempowski war diese Ausstellung aber der "Höhepunkt seines Lebens". "Die Bedeutung, die Sie meinem Werk beimessen, hat mich überrascht, und die Liebe und Sorgfalt, die man der Realisation dieser Ausstellung angedeihen ließ, macht vieles wieder gut", erklärte Kempowski in einer Grußbotschaft, die sein Sohn Karl Friedrich zur Eröffnung verlas. Seine Geburtsstadt Rostock hatte Kempowski 1994 die Ehrenbürgerwürde verliehen

Anreise

Anfahrt

Von der Autobahn A1 sind es rund 10-15 Minuten bis zu den Startpunkten, an denen sich jeweils eine Infotafel und eine Möglichkeit zum Parken befinden.

  • Startpunkt 1: 27404 Nartum, Friedhof Nartum, Raiffeisenstraße, ca. 200 m vom NORDPFAD entfernt 
  • Startpunkt 2: 27412 Steinfeld, Steinfelder Holz, Am Walde

Parken

Am NORDPFAD stehen zwei Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Die jeweiligen Startpunkte sind ebenfalls dort zu finden.

  • Parkplatz 1: 27404 Nartum, Friedhof Nartum, Raiffeisenstraße, ca. 200 m vom NORDPFAD entfernt 
  • Parkplatz 2: 27412 Steinfeld, Steinfelder Holz, Am Walde

Öffentliche Verkehsmittel

Anreise mit der Bahn

Bushaltestelle:
Nartum - Am Brink, etwa 600 m vom Startpunkt 1 des NORDPFADES entfernt, nahe der Motormühle Nartum
Buslinie 864: verkehrt Mo.-Fr. zwischen Zeven Busbahnhof und Nartum
Infos: www.vbn.de

Literatur

Die folgenden Prospekte sind kostenfrei in den örtlichen Touristinfos und unter Prospektbestellung erhältlich. Dort stehen sie auch als Download zur Verfügung. 

  • NORDPFADE-Tourenbegleiter
    Die kleine Broschüre enthält alles Wissenswerte zur Wanderregion.

  • NORDPFADE-Übersichtskarte
    Das handliche Faltblatt ist die kleine Planungsgrundlage für Umweltbewusste.

  • NORDPFADE-Wanderpass
    Die stempelfreie Variante für Sammler.
Zudem gibt es ein Taschenbuch das der Editon Temmenverlag herausgebracht hat. Ein amüsant geschriebener "WanderVERführer" von Lucia Gefken, die ihrem Alltag entflieht und zu wandern beginnt.

  • Meine NORDPFADE 
    Oder: "Es muss ja nicht immer der Jakobsweg sein!"

Weitere Informationen

Der Startplatz 1 wurde vom ehemaligen Melkhus beim Hof Intemann, Mulmshorner Str. 10 in 27404 Nartum zum Friedhof Nartum in der Raiffeisenstraße verlegt. Grund für die Verlegung ist, das stark gestiegene Wanderinteresse und die damit verstärkte Nutzung des Parkplatzes, welcher sich in Privatbesitz befindet.“

Komoot
In der bekannten Outdoor-App haben wir alle 24 Rundwanderwege in einer eigenen NORDPFADE-Collection zusammengestellt. Die Touren sind auch im Portal unter der Region "Nördliche Heide" zu finden.

Noch nicht auf Komoot?
Für Neukunden gibt es einen kostenfreien Gutschein-Code. Der Code lautet ROW und kann über "Gutscheinn einlösen" auf komoot.de/g oder unter dem Link https://komoot.com/de-de/g?code=ROW eingelöst werden.

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